Jungen, neu zugewanderten Menschen ihren Start in der neuen Heimat erleichtern, genau das tut Judith. Und deshalb ist sie für uns eine Superheldin.
Hi, Judith! Stellst Du Dich kurz vor?
Ich arbeite in unserem Marketing & Communications Team als Senior Professional. Dort mache ich hauptsächlich interne Kommunikation rund um Nachhaltigkeit, Kultur, und alles, was sonst noch so in unserem Unternehmen ansteht. Ich betreue auch unsere Kommunikationskanäle wie das Intranet und Viva Engage. Darüber hinaus durfte ich mich in den letzten Jahren intensiv mit der Einführung unseres Corporate Newsrooms beschäftigen, wodurch unsere Unternehmenskommunikation, das Marketing und die HR-Kommunikation näher zusammenrücken konnten. Neben konzeptioneller und strategischer Arbeit kann ich mich beim Podcasten, Videos produzieren und Texte schreiben kreativ austoben. Bei Sopra Steria bin ich seit nun fast drei Jahren.
Du engagierst Dich als Mentorin. Was genau machst Du?
Ich bin Mentorin im Verein SchlauFox e.V. und engagiere mich dort im Projekt Ankerlicht. Ankerlicht hat das Ziel, die Bildungs- und Integrationsmöglichkeiten von zugewanderten Jugendlichen zu verbessern. Durch individuelles Mentoring wird den jungen Menschen geholfen, sich in das deutsche Schul- und Ausbildungssystem sowie in die deutsche Kultur einzufinden. Aber natürlich haben wir als Mentor*innen für alle möglichen Themen ein offenes Ohr.
Warum hast Du Dich für dieses Engagement entschieden?
Ich hatte schon länger vor, mich ehrenamtlich zu engagieren. Durch mein vorheriges Engagement in unserem International Volunteering Program in Indien kam ich auf die Idee, auch hier in Deutschland Kinder und Jugendliche zu unterstützen, die es auf ihrem schulischen und beruflichen Weg vielleicht nicht ganz so einfach haben. Ich möchte Jugendliche motivieren, eine neue Perspektive geben und sie vor allem darin ermutigen, dass sie alles schaffen können, was sie möchten.
Wie bist Du auf das Projekt Ankerlicht aufmerksam geworden?
Durch unsere interne Plattform für ehrenamtliches Engagement, die wir bei Sopra Steria gemeinsam mit unserem Partner Vostel auf die Beine gestellt haben. Dadurch, dass ich viel in unserer Nachhaltigkeitskommunikation mitwirke, kannte ich die Plattform von Anfang an. Dort konnte ich mich nach Projekten und Initiativen in Hamburg umschauen und bin bei Ankerlicht hängen geblieben.
Meine Mentee heißt Fatema, sie ist 15 Jahre alt und stammt aus dem Iran. Sie lebt nun schon seit 2015 hier in Deutschland und hat den Traum, Anwältin zu werden, also Abitur zu machen und zu studieren. Darauf arbeiten wir gemeinsam hin – beispielsweise, indem ich ihr im Fach Englisch helfe, denn da braucht sie eine bessere Note, um ihre Ziele zu erreichen. Aber vor allem schenke ich Fatema ein offenes Ohr für die Themen, die sie neben der Schule sonst noch so beschäftigen. Ich ermutige sie, schenke ihr Zeit und versuche ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn sie mich braucht.
Wie genau läuft das Mentoring ab?
Wir treffen uns einmal die Woche für 90 Minuten. Meistens quatschen wir dann erstmal ein Weilchen. Danach starten wir dann mit Englisch – hier haben wir uns neben dem Unterrichtsstoff ein großes Übungsbuch vorgenommen, das wir gemeinsam durchgehen. Aber natürlich gehen wir auch mal gemeinsam raus, ein Eis essen oder spazieren.
Profitierst Du ebenfalls von diesem Engagement? Wenn ja, wie?
Ja, unglaublich viel. Zum einen freue ich mich zu sehen, dass Fatema durch das Mentoring Selbstbewusstsein und Perspektiven gewinnt. Beispielsweise konnten wir durch eine Sopra Steria Kollegin ein Praktikum für Fatema in einer Kanzlei organisieren. Es macht einfach super viel Spaß zu sehen und dabei zu helfen, wie Fatema ihren Zielen näherkommt. Und ein bisschen stolz bin ich auch, wenn sie dann strahlend vom Praktikum kommt und mir erzählt, dass sie gelobt wurde für ihre Arbeit. Mir gibt es unglaublich viel zu sehen, dass ich mit kleinen Taten viel bewirken kann.
Wem würdest Du dieses oder ein ähnliches Engagement empfehlen?
Allen, die Zeit und Lust auf ein 1:1 Mentoring haben. Das Engagement hilft nicht in der Masse, ist aber unglaublich wirksam auf einer ganz besonderen individuellen Ebene. Ich tauche seit dem Mentoring wieder in Themen ein, die man eben mit der Schulzeit verbindet, bekomme Einblicke in eine andere Kultur, und lerne vor allem, was Bias und Chancengerechtigkeit wirklich bedeuten.
Natürlich muss man auch Lust darauf haben, sich mit dem Schulstoff von vor etlichen Jahren nochmal auseinanderzusetzen. Ich kann nur von Glück reden, dass Fatema Hilfe bei Englisch braucht, und nicht in Mathematik oder Physik, und ich lediglich nochmal überlegen musste, wann man das Past Progressive braucht. 😉
Danke, Judith! Wie schön, dass Du bei uns bist.