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Ein SAP BW Selfservice Datawarehouse für die Berufsgenossenschaft

Jan 29, 2020, 16:01
Title : Ein SAP BW Selfservice Datawarehouse für die Berufsgenossenschaft
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Nach der Fusion aus sechs einzelnen Berufsgenossenschaften wurde bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie ein einheitlicher Datenhaushalt benötigt. Sopra Steria unterstützte die BG RCI bei der Einführung eines SAP BW Selfservice Datawarehouse.

Die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) hat im Anschluss an die Fusion aus sechs einzelnen Berufsgenossenschaften ein SAP BW Selfservice Datawarehouse eingeführt. Die Anwender im Bereich Reporting & Analytics können nun eigenständig komplexe Auswertungen in kurzer Zeit erstellen. Davon profitieren auch die Versicherten des Unfallversicherungsträgers.

Einen Meilenstein komplett zu überspringen, ist keine einfache Sache – aber möglich. Das belegt die BG RCI mit ihrem BusinessIntelligence-System. Der Unfallversicherungsträger löste seine starren EDV-Listen – zum Teil im PDF-Format und über Batchverarbeitung erstellt – ohne Zwischenlösung durch ein modernes Selfservice Datawarehouse für den Bereich Reporting & Analytics ab.

 

Die Fakten

  • SAP NetWeaver Datawarehouse als Selfservice in dem Bereich Reporting & Analytics unter DB2 BLU
  • Berechtigungskonzept gemäß der organisatorischen Governance zur Sicherung des Datenschutzes
  • V-Modell weiterentwickelt zu agiler Vorgehensweise
  • Abdeckung mehrerer Geschäftsbereiche (Mitglieder/Beitrag, Prävention, Reha/Leistung)

 

Die Herausforderung

Nach der Fusion von sechs einzelnen Berufsgenossenschaften zur BG RCI wurde der Aufbau eines unternehmensweiten Datenbestandes zur dringenden Aufgabe. Ziel war ein einheitlicher, qualitätsgesicherter Datenhaushalt für das Reporting und die Prozesssteuerung – konzipiert für unterschiedliche Anwendergruppen vom Sachbearbeiter bis zum Geschäftsführer.

Eine wichtige Anforderung war ein Berechtigungssystem, das der organisatorischen Governance gerecht wird. Unterschiedliche Anwendergruppen müssen flexibel mit der neuen BI-Lösung arbeiten können. Gleichzeitig muss das System die strengen Datenschutzanforderungen für Versichertendaten erfüllen.

Qualität und Nachvollziehbarkeit

Wichtig waren qualitätsgesicherte Daten, mit denen Auswertungen über größere Zeiträume möglich sind – sowohl für aggregierte Fälle als auch für einzelne Unfall- oder Berufskrankheitsereignisse. Die Übereinstimmung der Auswertungsdaten mit den veröffentlichten Rechnungs- und Geschäftsergebnissen ist von besonderer Bedeutung. Sie untermauert die Korrektheit und Glaubwürdigkeit des BI-Systems.

Das Projekt startete noch während der laufenden Migration der unterschiedlichen Fach-IT-Systeme der fusionierten Berufsgenossenschaften. Sechs Monate nach der Einführung der einheitlichen Fach-IT Architektur ging das Selfservice Datawarehouse mit den ersten „Auswertecubes“ an den Start.

 

Die Lösung

Basierend auf den Daten des Fachsystems wurde mit SAP NetWeaver und dem Datenbankmanagementsystem DB2 ein Datawarehouse aufgebaut. Mithilfe der BEx Tools Query Designer und Web Application Designer wurden „Auswertecubes“ für die Anwender bereitgestellt – ähnlich dem Query Designer Template. Diese technische Umstellung bringt der BG RCI folgenden Mehrwert:

  • Integriertes System zur Bereitstellung von zeitabhängigen Bewegungsdaten unter Verwendung des SAP-NetWeaver-DeltaVerfahrens
  • Einheitliches Erscheinungsbild im Corporate Design durch den Web Application Designer
  • Einfache Bedienung für den Anwender mit Grundfunktionalitäten zum Speichern eigener Abfragen, Export im CSV- und PDF-Format
  • Möglichkeit zum Drill-down, mindestens bis auf die Einzelebene
  • Flexible Auswertung der Daten durch den Endanwender inkl. Dokumentation der gesetzten Filter

Vorhandene Performanceprobleme aufgrund der Datenmenge im Bereich Zahlungen wurden gelöst. Dafür sorgen Optimierungen im Query Designer und eine Umstellung der DatawarehouseDatenbank zur spaltenorientierten Datenbank DB2 BLU. Nun sind Antwortzeiten von unter einer Minute möglich, selbst bei großen Datenmengen von rund 42 Millionen Datensätzen.

 

Die Zusammenarbeit

Die enge Zusammenarbeit sowie die fachliche und technische Expertise der Partner über die gesamte Breite des Projekts (SAP Basis, SAP BW Front-/Backend, Anforderungsanalyse, Design, Einführung, Betrieb) haben die Umstellung erst ermöglicht. Das Projekt startete wunschgemäß nach dem Vorgehensmodell V-Modell XT. Im Verlauf zeigte sich, dass dieses Vorgehen für die Einführung eines Selfservice Datawarehouses nur bedingt geeignet ist. Die Vorgabe, frühzeitig „einen Blick auf die Daten werfen“ zu können, führte zu einem Wechsel hin zu agilen Methoden. Diese Entscheidung zahlte sich beim schrittweisen Ausbau des Datawarehouses aus. Dadurch wurden die Erfordernisse der Endanwender optimal berücksichtigt.

 

Das Ergebnis

Mehr als 100 Benutzer unterschiedlicher Anwendergruppen arbeiten mit dem Selfservice Datawarehouse – vom Statistiker bis zum Sachbearbeiter. Die BG RCI verbessert mit der Umstellung die interne Steuerung der Prozesse und auch die Versicherten profitieren. Hier ein Überblick:

  • Analyse des Unfallgeschehens in einzelnen Betrieben
  • Ermittlung von Unfall- und Entschädigungslasten der Mitgliedsunternehmen
  • Benchmarking gemäß DGUV
  • Offene Fälle/Laufzeiten bei Berufskrankheiten zur Steuerung und schnelleren Bearbeitung der Fälle
  • Analyse von Unfallschwerpunkten, um gemäß der BG-RCI-Präventionsstrategie „Vision Zero“ eine weitreichende Reduzierung der Unfallzahlen zu erreichen
  • Optimierung von Reha-Leistungen für versicherte Personen

Durch die „Auswertecubes“ können die Anwender eigene, auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Auswertungen erstellen. Das hat zu einer Änderung der Denk- und Arbeitsweise geführt. Das Motto lautet nicht mehr: „Ich beauftrage die Auswertung und morgen haben wir das Ergebnis“, sondern: „Ich schaue direkt mal nach und wir können uns das Ergebnis gleich ansehen und Maßnahmen überlegen.“

Ein Parallelbetrieb der alten Listenauswertungen und des neuen BI-Systems ergab: Validität und Variabilität des BI-Systems bieten durch den umfassenderen Blick auf die Daten einen klaren Vorteil gegenüber den starren Auswertungslisten der Vergangenheit. Als Konsequenz nutzt die BG RCI nun das moderne BI System als einziges Instrument für Auswertungen im Bereich Reporting & Analytics, aber auch zur Qualitätssicherung des Quellsystems.

 

Offen, ergebnisorientiert und immer unsere Ziele im Blick – das schätze ich an Sopra Steria.

ANDREA OCHSMANN

Projektleiterin BI, BG RCI

 

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